Taekwondo

„Tae“ für „Fuß“, „Kwon“ für „Faust“ und „Do“ für „Kunst“ – Taekwondo ist demnach die Kunst des Tretens und Schlagens. Bei den Olympischen Spielen findet eine moderne Form des Taekwondos ihren Platz, die erst 1973 anerkannt wurde. Ihre Wurzeln hat die Sportart aber in den frühen Formen der „Martial Arts“ – asiatische Kampfkünste, die schon vor mehr als 5.000 Jahren praktiziert wurden.

Beim modernen Taekwondo wird auf einem 8 x 8 m großen Court gekämpft. Im Eins-gegen-eins geht es darum, Schläge und Tritte auf die von Protektoren geschützten Köperteile zu setzen. Geschützt sind der Torso sowie der Kopf, wobei der Kämpfer nur mit dem Fuß den Kopf des Gegners angreifen darf. Ebenso darf der Angreifer nur mit dem Fuß unterhalb des Knöchels und mit einer geschlossenen Hand, also einer Faust, Treffer setzen.

In drei Runden á zwei Minuten gilt es, den Gegner auf Abstand zu halten und selber durch Treffer Punkte zu sammeln. Liegen die Kontrahenten nach den drei Runden gleich auf, gibt es eine weitere, entscheidende Runde – ein sogenanntes „Sudden Death“.

Dafür gibt es Punkte

  • Einen Punkt für einen Treffer auf den Oberkörper
  • Zwei Punkte für einen Kreistritt gegen den Oberkörper
  • Drei Punkte für einen Tritt gegen den Kopf
  • Vier Punkte für einen Kreistritt gegen den Kopf

Man darf seinen Gegner auch durch einen Ko besiegen.

Die Gewichtsklassen

Anders als bei Weltmeisterschaften wird bei den Olympischen Spielen statt in acht in nur vier verschiedenen Gewichtsklassen gekämpft.
Männer                               Frauen
-58 kg                                   -49 kg
-68 kg                                   -57 kg
-80 kg                                   -67 kg
>80 kg                                  >67 kg

Bei den Olympischen Spielen treten die Taekwondo-Kämpfer nur in Sparrings gegeneinander an. In anderen Wettkämpfen spielen aber auch Bruchtests (das Durchtreten oder –schlagen von Holzbrettern oder Ziegel), Poomsae (das Vorführen von verschiedenen Kampfchoreographien) und Selbstverteidigung eine wichtige Rolle.


Alle Augen auf:

Steven Lòpez (USA). Zweifacher Olympiasieger und fünffacher Weltmeister – so lesen sich die beeindruckenden Erfolge von Steven Lòpez, dessen ganze Familie dem Taekwondo-Sport verfallen ist. Vor vier Jahren nahm er zusammen mit seinen drei Geschwistern an den Olympischen Spielen in Peking teil und gewann Bronze in seiner Gewichtsklasse. Mittlerweile wird der 33-Jährige von seinem älteren Bruder Mark trainiert. Der US-Amerikaner scheint jedoch ein bisschen in die Jahre gekommen zu sein, denn seit 2009 gab es keinen Titel mehr. Bei den Weltmeisterschaften 2011 musste er schon früh die Segel streichen. Trotzdem ist er einer der Topfavoriten auf die Goldmedaille.

Sarah Stevenson (Großbritannien). Hoffnung für die Gastgeber. Sarah Stevenson ist eine der besten Taekwondo-Kämpferinnen ihrer Gewichtsklasse. In Penking gewann sie vor vier Jahren Bronze. Bei den Taekwondo-Weltmeisterschaften reichte es 2011 sogar zum Titel. Auch bei Europameisterschaften ist die 29-Jährige Dauergast auf dem Treppchen und demnach ein ganz heißer Favorit auf die Goldmedaille vor heimischem Publikum.

Titelbilder von Bridget Coila und Marco Paköeningrat (Creative Commons)